Home   zurück

Erinnerungen von OE3PU Paul aus ST. Johann im Pongau

 oe3pu

- -   AMRS HAUPTVERSAMMLUNG   25. MÄRZ 2011   IN  ST. JOHANN/PONGAU   - -

Für mich eine Veranstaltung der besonderen Art von Paul Widhalm, OE3PU

Viele werden sich fragen, was kann denn an einer Jahreshauptversammlung (JHV) so besonderes sein. Es war der ganze Tag des Versammlungstermines in der Krobatinkaserne für mich eine Art geschichtliche Aufrollung aus meiner Jugendzeit .

Als von unserem Obmann Robert, OE4RGB, die Einladung zu dieser JHVS bei  mir ankam, klingelten die Erinnerungsglocken. Lese ich da, dass diese Veranstaltung diesmal in der Krobatinkaserne in St.Johann im Pongau stattfindet. Genau dort hatte ich 1962/63, also vor fast 50 Jahren, meinen Militärdienst abgeleistet. Seit dieser Zeit hatte ich diese Stätte nicht mehr betreten.  Eines stand sofort fest, dort musste ich dabei sein, hatte ich doch aufgrund meiner Funkertätigkeit in St.Johann sehr viele Erinnerungen.

1962 wurde ich -  damals in der Stadt Salzburg berufstätig – nach St.Johann/Pg. zum Militärdienst einberufen. Da ich  bereits seit 1961 das Rufzeichen OE2(3)PU innehatte, so wurde ich klugerweise zu den Tastfunkern eingeteilt. Ich bin der damals ziemlich neuen AMRS beigetreten und erhielt nach einigen Monaten vom Obmann Obstlt. Milborn, OE1CF,  das Amateurfunkerabzeichen mit Urkunde ausgehändigt.  Dieses Abzeichen habe ich als Junger beim Heer mit Freude auf der Uniform getragen. Damit verbunden erhielt ich auch die Genehmigung mit den militär.Kurzwellengeräten Amateurfunk zu machen. In der Folge war ich als Ausbildner beim Kurzwellenfunk tätig und konnte mit einem für die damalige Zeit sehr starken Sender (500 Watt) auch QSO machen.

Am Tag der JHVS in St.Johann liess ich diese lange zurückliegenden Ereignisse Revue passieren.  Ein grosses Glück für mich war es, dass ein ehemaliger Kamerad und Funkamateur Helmut Mayrhofer, OE1(2)MHL, anwesend war, welcher auch zu dieser damaligen Zeit in der Krobatinkaserne Dienst machte.  So bin ich mit Helmut eine grosse Runde durch die Kaserne gegangen und haben wir immer wieder Erinnerungen aufgefrischt, was da und dort war und heute nicht mehr ist z.B. die Kinosaalbaracke etc.

Ein humoriger Vorfall ist mir aus dieser Zeit auch noch in Erinnerung.  Eines Abends war ich wieder mit dem grossen Sender (SCR499?) auf Amateur Radio QRV, ausnahmsweise mal in AM auf 80m, sonst meist CW auf 20m.  Plötzlich kam ein junger Präsenzdiener bei der Tür herein mit der Meldung, „Hr. Gefreiter sie sollen mit dem Funken aufhören, denn wir hören sie im Kinofilm“. Also hab ich gesittet mein QSO zu Ende gemacht und mir in Gedanken dieses Szenario vorgestellt.  Im Westernfilm reitet der Winnetou, schreit und schiesst und dazu der Ton von mir CQ CQ auf dem 80m Band. Wenn man weiss, welche technische Beschaffenheit die Kinoapparatur aber auch die Sendeanlage hatte, dann dürfen einem solche Vorfälle nicht wundern.

Ein High-light für mich war auch der Besuch des Fernmeldemuseums, welches mühe- und liebevoll mit vielen Geräten bestückt wurde, mit etlichen von diesen habe ich seinerzeit Funkbetrieb gemacht.

Gemäss meinen Erinnerungen gab es zu dieser Zeit noch zwei weitere neu lizenzierte Funkamateure in der Krobatinkaserne, nämlich OE2BFL und OE2PAL.  Auch da gehen die Gedanken dahin, dass der Adi, OE2PAL, als Super CW-Mann oft abends im Sommer bei geöffnetem Fenster des Funkraumes seine CW-QSO machte. Da es bei diesen amerikanischen Geräten aus der Zeit des 2.Weltkrieges keinen Mithörton gab, so musste man beim Empfänger die Empfindlichkeit zurücknehmen und diesen dann als Mithörton verwenden. Da aber bei jedem CW-Zeichen ein gewisser Ton-Einschwingvorgang gegeben war, so war das eine Art von Gezwitscher welches durch das geöffnete Fenster weit über den Exerzierplatz zu hören war.  Was aber für viele eher ein unmöglicher Ton war, das war für mich eine Art Musik und ich konnte in etwa 60m Entfernung noch hören mit welcher Station er gerade ein QSO hatte.

Dieser Tag der JHV 2011 war also daher für mich einer der besonderen Art. Das ganze Berufsleben und 10 Jahre der Pension lagen zwischen diesen Zeiten 1962 und 2011.  Ich werde daher noch länger an diese Veranstaltung in St.Johann/Pg.denken.

Der Ablauf der eigentlichen JHV, welcher ja der Grund für diesen Aufenthalt dort war, erfolgte plangemäss und in ruhiger niveauvoller Atmosphäre. Die Ausrichtung und Durchführung dieser Veranstaltung erforderte viel Arbeit und Vorbereitung, wofür ich den damit befassten Leuten vielmals danke, auch dafür, dass ich dadurch die Möglichkeit hatte, nach 50 Jahren wieder dorthin zurückzukehren.

Für mich also abschliessend ein beeindruckendes Erlebnis im Rahmen der AMRS-Gemeinschaft und hoffe, noch weitere ähnliche miterleben zu dürfen.

oe3pu


Home

zurück


Copyright © 2011, alle Rechte vorbehalten.

Created by ADL-031 (oe3igw) 14.04.2011